„Gott sagt ganz klar, dass..!.“ –
wie oft habe ich diese Satzanfänge in meinem Leben schon gehört oder gelesen. Ich war und bin oft schon Zuschauer gewesen bei Diskussionen, wo sich Christen gegenseitig zerfleischen, weil jede Seite denkt, sie wissen, was Gott meint. Sie hacken aufeinander rum und „meinen es ja nur gut“. Sie wollen sich gegenseitig vor Sünde bewahren, den anderen auf den richtigen Weg bringen.
Es macht mich so unfassbar traurig, wenn sich Christen gegenseitig so angehen. Darum sollte es uns doch nur um eins gehen, nämlich Menschen durch unser Leben Jesus nahe bringen. Jesus hat uns ein Gebot gegeben „Gott lieben, den Nächsten lieben und uns selbst lieben.“ Steht so in Johannes 13:34-35, Jesus sagt das. Doch wir handeln oft so lieblos, nur weil wir die Bibel oder das, was Gott uns durch sie sagen möchte, unterschiedlich verstehen.
Auch ich drehe manchmal mit den Augen. Keine Frage. Aber ich weiß auch, wie sehr mein Glaube sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Was für mich damals total logisch war, ist heute für mich absurd.
Sklaverei wurde damals durch die Bibel begründet.
Frauen dürfen nicht predigen, denn in der Bibel steht ja, dass das Weib schweige. Mittlerweile gibt es so krassgute Predigerinnen. Danke dafür.
Gewalt gegen die eigenen Kinder wurde mit der Bibel begründet, denn man soll ja sein Kind züchtigen.
Ganz ehrlich, mir ist es wurscht, ob die Welt in 6 Tagen geschaffen wurde. Ich weiß, dass Gott die Welt geschaffen hat. Er der Schöpfer ist. Ich muss mich deswegen nicht zerfleischen und anderen ihr Christsein absprechen. Nur um ein paar wenige Beispiele zu nennen, warum Christen so lieblos miteinander umgehen.
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um? Tolerant? In Liebe? Wo bin ich hochnäsig, arrogant und denke, ich alleine weiß, was Gott möchte?
Ich möchte niemanden mehr seinen Glauben absprechen, nur weil er seinen Glauben als Christ anders lebt als ich, weil er Bibelstellen anders interpretiert als ich. Ich möchte zuhören und dankbar sein für die Vielfalt, die Gott in uns gelegt hat. Denn wir sind alle Ebenbilder Gottes, einzigartig und so ist auch unser Glaube einzigartig und toll.
Doch eins ist gleich geblieben. Ich liebe Gott – so wie alle anderen Christen auch. Und das sollte genug sein.
Hallo Katrin,
sorry das das jetzt so ein ganz anderer Kommentar wird aber ich habe heute auf You Tube dein Video gesehen, evangelikal/homosexuel.
Es hat mir sehr wehgetan dich so zu sehen und warum das erkläre ich Dir jetzt.
Ich hatte vor 3 Monaten die Erkenntnis das ich trotzt 25 Jahren Ehe und 35 Jahren mit Gott eben nicht geheilt bin sondern mich in eine Frau verliebt habe, Liebe meines Lebens.
Eines der ersten Dinge die ich nach dieser Erkenntnis gehört habe war dein Podcast auf Hossa Talk und der hat mir sehr Mut gemacht.
In meiner Gemeinde habe ich mich noch nicht geoutet. Ich bin Lobpreisleiter, meine Gitarre und ich, jeder hält mich für gesegnet, du kannst dir ja vorstellen was dann passiert. Alles ist noch so neu!!!
Von Gott her ist das voll OK so zu sein, mit ihm habe ich da keine Probleme.
Es hat mir sehr viel Mut gemacht Deine Geschichte zu hören und ich denke mir es wird sicher ein Umdenken stattfinden, auch in der Gemeinde.
Wir sind von Gott so gewollt, das weiß ich ganz fix und nicht wir sind das Problem sondern unsere Geschwister.
Ich habe 3 Kinder und meine 2 Großen wissen bescheid. Für sie ist das keine große Sache, und sie sind christlich erzogen.
Das Du traurig bist kann ich gut verstehen, aber an Dir ist nichts falsch und ich verstehe deinen Liebeskummer ganz gut den die Frau meines Lebens ist leider Hetero.
Ich spreche Dir jetzt zu Du bist perfekt, verarbeite die Trauer und wenn Du aufschaust bist nicht alleine, unser Vater ist immer da. Es gibt bestimmt noch mehr Menschen denen Du Mut gemacht hast. Du bist perfekt.
In diesem Sinne von geschwisterlicher Seite Gottes Segen und liebe Grüße
Claudia
Hallo Katrin,
sorry wenn ich dir schon wieder einen Kommentar schreibe, ich hoffe der erste war nicht so verrückt. Jedenfalls sitze ich hier bei mir daheim und finde keine Ruhe über dich.
Ich kann sehen wie verletzt Du bist und das berührt mich auf eine ganz besondere Weise da wir ja Geschwister sind.
Ich sehe die Narben der christlichen Hartherzigkeit, da dein Wesen nicht ins Konzept passt. Verwundet und zur Seite gedrängt wie jemand der nicht konform geht, abgehakt.
Ehrlich das macht mich sehr wütend auf meine Geschwister und es kotzt mich an. Ich kann da nicht mehr mit. Würde Jesus so mit Dir umgehen?
Die Frage ist wohin entwickelt sich dieser ganze christliche Zirkus mit seiner KIndergottesdienst Lobpreis Anbetungswelt?? Immer weiter weg von den Menschen immer weiter weg von der Welt, immer weiter weg von den Christen die Jesus lieben.
Eine Frage habe ich an dich, die ich mir auch gestellt habe. Ich weiß Du glaubst das Gott alles geschaffen hat, das steht oben in deinem Text. Also ist es logisch das du so gewollt bist wie du bist, weil Gott könnte es ja jederzeit korrigieren wenn er es anders wollte und du hast ja auch oft dafür gebetet.
Meine Frage ist: Warum also solltest Du als Gottes perfekt geschaffenes Gegenüber das Problem in der Gemeinde sein?
Eher unlogisch. Ich denke es sind andere Sachen die da gewaltig nicht passen. Wenn wir nicht immer aufeinander rumhacken würden wegen jedem Sch.. dann glaube ich haben Christen die Macht im Namen Jesu die Welt zu verändern.
Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag und es ist mir definitiv nicht egal wie es Dir geht. Als Teil des Leibes Christi spüre ich auch den Schmerz der dich trifft.
Gottes Segen und Liebe und Kraft wünsche ich Dir
Claudia ( unbekannt Verwandt)