Ich wummere gegen die Tür. Und nochmal. Und nochmal. Ich schmeiße mich gegen sie. Mit Anlauf sogar. Doch sie vibriert kein bisschen in ihren Angeln. Sie ist verschlossen und ich habe auch keinen Schlüssel.
Ich werde bockig. Ich heule. Ich möchte da einfach so gerne lang. Ich möchte schauen, was dahinter ist. Einfach nur aus Neugier. Ja ok, und wenn’s da schön ist, möchte ich da entlang laufen.
Doch sie bleibt zu.
Früher habe ich oft den Satz gehört: „Gott hat diese Tür verschlossen, um mich auf den richtigen Weg zu bringen. Jetzt bin ich auf dem richtigen Weg. Seinem Weg.“
Ist Gott wirklich so? Verschließt er bewusst Türen? Für mich klingt es so, als ob ich mein Leben lang wie durch ein Labyrinth rennen muss, in dem es 1000 Wege gibt – Irrwege – und ständig kommen Türen und fast jede ist verschlossen. Und ich renne und renne, um den richtigen Weg zu finden. Den Ausweg.
Sorry, dieses Bild, wie Gott zu mir sein soll, ist furchtbar. Wenn ich so glaube, dann ist Gott ein echt fieser Gott. Aber Gott ist für mich ein liebender Gott, bei dem die Türen offenstehen. ER hat mich nicht zu seiner Marionette gemacht. ER hat mir einen eigenen Willen gegeben und geht mit mir an meiner Seite.
In der Bibel steht: „Jesus ist der Weg.“ Ich glaube an Jesus – von ganzem Herzen. Aber ich würde sehr klein von IHM denken, wenn ich annehmen würde mit IHM an meiner Seite gäbe es nur eine richtigen Weg zu Gott. Wie klein.
Gott hält so viel für mich bereit. Soviel, wie ich in meinem kleinen Hirn nicht erfassen kann und das ist gut. Seine Allmächtigkeit ist das Göttliche.
Ich glaube an einen liebenden Gott. Gerecht – ohne Frage. Aber ER geht mit mir durch die Türen, die verschlossen sind. Und ermutigt mich in meiner Neugier, denn das hat ER in mich hineingelegt und dafür liebe ich ihn.