Mein Herz tut weh. Ich spüre mein Herz. Mein Herz klopft. Ein rostiges Etwas schnürt sich um mein Herz. es drückt sich zu und frisst sich in mein Fleisch. In mein Herz. Es ist eine rostige Kralle, die immer mehr zudrückt. Ich versuche mit meiner Hand einen Krallenfinger wegzudrücken. Damit ich Luft bekomme. Dabei ist mein Herz doch gar nicht für meine Luft da. Aber ich hab das Gefühl ich kann nicht atmen. Doch immer wenn ich einen Finger von den 5 Krallenfingern ein wenig wegdrücke, schnippst er wieder zurück in mein Herz, weil ich ihn nicht weiter greifen kann. Mein Herz blutet. Ich kann die Kralle nicht von meinem Herzen lösen. Immer tiefer werden die Wunden.
Und ich weine. Ich weine. Ich weine. Ich kann nicht aufhören.
Seit Tagen geht es mir so. Ich bin dankbar, dass ich dieses Bild immerhin gefunden habe von der Kralle, auch wenn es ein brutales Bild ist. Ich habe von Mady Morrison die Meditation „Ich bin genug“ gemacht und dabei ist dieses Bild von der Kralle erschienen. Sorry Mady, dass bei mir sowas Furchtbares rauskam – aber die Sachen, die sie so machst sind grandios. Nicht, dass jemand denkt, ich mag Mady Morrison nicht. Weit entfernt. Eine Zeitlang bin ich jeden Abend mit ihr im Ohr eingeschlafen. Am Ende ihr „Schlaf gut“ ist mir heute noch im Ohr. Wenn du nicht gut schlafen kannst. musst du das unbedingt mal ihre „Yoga Abend Bett Routine“ machen. Doch zurück zur Kralle.
Sie verdeutlicht irgendwie für mich, wie es mir geht. Das Schlimme ist, dass ich nicht weiß, warum es mir so geht. Das macht mich schier wahnsinnig. Ich sehne mich so sehr danach, dass ich mein Herz nicht mehr spüre. Oder wohl eher, dass ich diese Kralle nicht spüre.
Sie ist so hässlich.
Ich bin nicht lebensfähig. So fühlt es sich an. Ich weiß derzeit nicht, wie ich meinen Alltag bewältigen soll und das fühlt sich so erbärmlich an. Man ejh, krieg dich auf die Reihe. Doch es geht nicht. Die Kralle schneidet immer wieder tief in mein Herz. Ich fühle mich dem so ausgeliefert. Ein schreckliches Gefühl.
Ich muss dem auf den Grund gehen? Ich möchte diese Kralle nicht. Die große Frage ist also für mich“ Was ist die Kralle? Wie bekomme ich sie los?“. Ich habe ehrlich keine Lust mein ganzes Leben damit rumzulaufen. Mit Schmerzen und mit Tränen, die mein Leben bestimmen.
Ich habe das Gefühl, dass ich total aus dem Gleichgewicht bin. Am Nervigsten ist, dass in mir immer wieder hochkommt „Du hast keine Grund, dass es dir so geht.“ Soo nervig. Ich kann nichts gegen die Kralle machen. Verdrängen funktioniert nicht und ehrlich gesagt halte ich von der Taktik „Verdrängen“ gar nichts. Bin ich nicht. Will ich auch nicht sein.
Ja klar, objektiv betrachtet, habe ich wirklich keinen Grund, dass ich rumheule. Ich kann dankbar sein für das, was ich habe. Mir geht es viel besser als den meisten Menschen auf der Welt. Aber das bringt mir gar nichts. Davon geht die Kralle nicht weg.
Zurück zu Mady:
Ich tu genug.
Ich hab genug.
Ich bin genug.
Ist das so? Keine Ahnung.
Die Kralle ist immer noch da. Blödes Ding. Und die Tränen laufen auch schon wieder. Aber gut getan hat sie die Mady. Und ich hab das Gefühl, ich bin ein Stück weiter. Denn mein Inneres Gefühl als Bild zu sehen ist ein Schritt. Wenn auch ein häßlicher.